Die ostfriesische Teekultur zählt seit 2016 zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO. Im Mittelpunkt steht die ostfriesische Teezeremonie, die für Ostfriesen fester Bestandteil des Lebens ist.
Viele kleine Rituale haben sich rund um die ostfriesische Teezeremonie entwickelt. Einige sind verlorengegangen, genauso wie andere viel später hinzugedichtet wurden. Es ist den meisten Ostfriesen zum Beispiel völlig gleich, ob man die Sahne links herum oder rechts herum in den Tee gießt, beziehungsweise von der Mitte oder vom Rand her. Ein schönes „Wulkje“ erhält man in jedem Fall. Ostfriesen werden auch niemanden rügen, der seinen Tee umrührt. Es gibt sogar viele, die es selbst tun. Viel wichtiger ist die Wertschätzung, die einem Gast entgegengebracht wird, wenn er zum Tee geladen ist. Man verbringt Zeit miteinander, sei es, um sich kennenzulernen, sich gemeinsam zu freuen, zu trauern, sich zu versöhnen, zu reden oder zu schweigen. Die wichtigste Zutat zur ostfriesischen Teezeremonie ist Zeit, die man sich und anderen schenkt, um füreinander da zu sein. Einen „Ostfriesentee-to-go“ wird es daher niemals geben. Alles andere bildet den Rahmen, in dem durchaus ein paar Freiheiten erlaubt sind. Deshalb ist die nachfolgende Anleitung für die ostfriesische Teezeremonie auch nur eine Empfehlung.